Schlaf

Sleep

Die Wissenschaft unterscheidet heute mehr als 100 Leiden, die als schlafbezogen gelten. Denn Schlafstörungen, die nicht diagnostiziert oder behandelt werden, können zu dramatischen gesundheitlichen Konsequenzen führen. Experten schätzen, dass etwa jeder 10. unter einer Schlafstörung leidet. Bei älteren Personen nimmt dieser Prozentsatz noch zu, sodass ca. 60-70% aller Personen über 65 mehr oder weniger an Schlafstörungen leiden. Als solche wird definiert, wenn eine Person über einen Zeitraum von sechs Monaten in drei von sieben Nächten weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft.

Schlafmangel und seine gesundheitlichen Folgen

Was Studien seit Jahren feststellen: Menschen, die zu wenig schlafen oder zur falschen Zeit schlafen müssen, erkranken beispielsweise viermal so häufig an einem grippalen Infekt, da ihr Immunsystem durch das Schlafdefizit geschwächt ist. Besonders gefährdet sind auch Menschen, die seit mehr als 10 Jahren Schichtarbeit verrichten, die von der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, als karzinogen eingestuft wird. Das Brustkrebsrisiko kann sich um bis zu 65 Prozent erhöhen, das Risiko für Darm- und Prostatakrebs steigt ebenfalls drastisch an.

Weitere Auswirkungen

Auch die Wahrscheinlichkeit für Magen-Darm-Beschwerden, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Gefäßerkrankungen, bis hin zu Krebs, Demenz oder Adipositas vergrößert sich um ein Vielfaches. Zu wenig Schlaf führt zudem zu verringerter Gedächtnisleistung, Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen. Im schlimmsten Fall können Halluzinationen oder Depressionen die Folge sein.

Schlüsselhormon Melatonin

Die Vorteile von Melatonin für die Regulierung und Optimierung des Schlaf-Wach-Rhythmus sind lange bewiesen. Besonders als Chronotherapeutikum hat es sich überaus erfolgreich bewährt und unterstützt dabei, das Risiko für eine der oben genannten Erkrankungen zu vermeiden. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass Melatonin auch bei höheren Dosierungen über längere Zeit gut verträglich ist. Auch besteht keine Sucht- und/oder Abhängigkeitsgefahr.

2020-01-04

Die Auswirkungen der Schlafdauer auf die Spermaqualität sind in zahlreichen epidemiologischen Studien dokumentiert. Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Schlafqualität und Spermaparametern und Fortpflanzungshormonen noch unklar.

2020-01-03

Schlechter Schlaf geht mit pathologischen Auswirkungen auf Psyche und Herz-Kreislauf-System einher. Welche Rolle die Merkmale des Schlafrhythmus für die Mechanismen spielen, über die dieser Wirkzusammenhang entsteht, ist ungeklärt.

2019-12-13

Bei einer Depression reichen die Symptome von Motivations- und Energieverlust bis hin zu Suizidgedanken. Darüber hinaus lassen sich bei Depressionen u. U. auch Veränderungen im Schlaf-Wach-Zyklus und im Tagesrhythmus der Hormonausschüttung (z. B. Cortisol, Melatonin) beobachten.

2019-11-16

Die adjuvante Chemotherapie bei Brustkrebs (ACBC) wurde mit Müdigkeit, Schmerzen, depressiven Symptomen und Schlafstörungen in Verbindung gebracht. Und, frühere Studien an Nicht-Krebs-Patientinnen zeigten, dass Melatonin das absteigende Schmerzregulationssystem (DPMS) verbessern könnte.

2019-11-14

Mehrere neue tierexperimentelle Studien zeigen, dass die intrauterine metabolische Programmierung bei einer verminderten Melatoninsynthese während der Schwangerschaft modifiziert werden kann, was zu Glukoseintoleranz und Insulinresistenz bei den Nachkommen führt. Daher stellen wir die Hypothese auf, dass Nachtarbeiterinnen während der Schwangerschaft unter Umständen ihre Nachkommen ungewollt Gesundheitsgefahren aussetzen könnten.

2019-10-03

Studien zur zirkadianen Zeitgebung bei Depression haben uneinheitliche Ergebnisse erbracht, wobei einige Untersuchungen auf Phasenvorsprünge Phasenvorverlagerung und andere auf Phasenverzögerungen hindeuten. Diese Variabilität könnte auf Unterschiede bezüglich der Diagnose der Teilnehmenden, der Arzneimittelanwendung und der Methodik der einzelnen Studien zurückzuführen sein.

2019-10-03

Schlafstörungen nehmen während der Menopause zu und stellen ein komplexes Phänomen dar. Bei der Schlaflosigkeit, der am weitesten verbreiteten Schlafstörung, kann es sich um eine primäre Störung oder eine sekundäre Störung aufgrund von Hitzewallungen, affektiven Störungen, psychosozialen Faktoren, Erkrankungen und anderen Formen von Schlafstörungen, z. B. obstruktiver Schlafapnoe (OSA) oder Restless-Legs-Syndrom (RLS), handeln.

2019-09-13

Frauen zeigen eine erhöhe Anfälligkeit sowohl für Gemüts- als auch für Schlafstörungen, und der weibliche Menstruationszyklus stellt hier einen grundlegenden Risikomechanismus dar.

2019-09-02

Der Mensch lebt in einem 24-Stunden-Rhythmus, in der Licht und Dunkelheit einem tageszyklischen Muster folgen. Unser zirkadianer Taktgeber, der Nucleus suprachiasmaticus (SCN) im Hypothalamus, ist über einen von der Netzhaut ausgehenden Signalweg auf den 24-stündigen Sonnentag abgestimmt und synchronisiert unsere inneren biologischen Rhythmen.

2019-08-26

Der Begriff „Metabolisches Syndrom“ bezeichnet eine Gruppe kardio-metabolischer Risikofaktoren und Komorbiditäten, die ein hohes Risiko sowohl für kardiovaskuläre Erkrankungen als auch für Typ-2-Diabetes mit sich bringen. In der Mehrzahl der Länder ist es für enorme sozioökonomische Kosten mit der daraus resultierenden Morbidität und Mortalität verantwortlich. Die zugrunde liegende Ätiologie dieser Clusterbildung ist Gegenstand zahlreicher Debatten.

2019-08-02

Annahmen zufolge steht ein gesunder zirkadianer Rhythmus im Zusammenhang mit einem besseren Zustand hirngeschädigter Patienten und unterstützt das Eintreten von Bewusstheit bei Patientengruppen, die sich durch eine relative Bewusstseinsinstabilität auszeichnen, wie z. B. Patienten mit Bewusstseinsstörungen (DOC).

2019-07-26

Patienten mit einer schweren Depression (MDD) weisen häufig Veränderungen des zirkadianen Rhythmus und Schlafstörungen auf. Die Zirbeldrüse reguliert den zirkadianen Rhythmus und den Schlaf über die Ausschüttung des Neurohormons Melatonin. Der Zusammenhang zwischen Zirbeldrüsenanomalien und schwerer Depression ist jedoch weiterhin ungeklärt.

2019-07-16

Unser Ziel besteht darin, den Einfluss von an den zirkadianen und Melatonin-Signalwegen beteiligten Genen und ihre Wechselwirkung mit Nachtschichtarbeit (NSW) in Bezug auf das Brustkrebsrisiko koreanischer Frauen zu untersuchen.

2019-07-01

Im letzten Jahr wurde Melatonin 60 Jahre alt, zumindest liegt seine Entdeckung 60 Jahre zurück. Das Molekül an sich ist möglicherweise fast so alt wie das Leben selbst. Es ist also an der Zeit, seine Funktionen, Wirkweisen und klinischen Anwendungsmöglichkeiten einmal aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten.

2019-06-26

Zirkadiane Rhythmen (CR) sind endogene, autonome Oszillatoren, die von der molekularen zirkadianen Uhr erzeugt werden und die innere Uhr mit dem 24-Stunden-Tageszyklus der äußeren Umgebung koordinieren.

2019-06-15

Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, einen kurzen Überblick über den aktuellen Wissensstand bezüglich des zirkadianen Rhythmus in der Regulation einer gesunden Nierenfunktion zu geben.

2019-06-13

Tägliche Rhythmen, die durch endogene zirkadiane Mechanismen erzeugt und mit dem Hell-Dunkel-Zyklus synchronisiert sind, spielen offenbar bei einer Vielzahl von Spezies eine Rolle für den Geburtszeitpunkt.

2019-06-11

Molekulare zirkadiane Uhren synchronisieren die täglichen Verhaltens- und Stoffwechselrhythmen mit dem äußeren Tag-Nacht-Zyklus. Diese Uhren, die den Energiestoffwechsel auf alle 24 Stunden wiederkehrende Veränderungen vorbereiten, stehen in engem Zusammenhang mit der metabolischen Homöostase und der Gesundheit.

2019-06-03

Melatonin (MLT), ein Neuromodulator, der hauptsächlich über zwei G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, MT1 und MT2, wirkt, reguliert zahlreiche Hirnfunktionen, darunter zirkadiane Rhythmen, Stimmung, Schmerz und Schlaf. MLT und nicht-selektive MT1/MT2-Rezeptor-Agonisten werden in der klinischen Praxis bei neuropsychiatrischen und/oder Schlafstörungen eingesetzt.

2019-05-06

Die Schlafträgheit, allgemein definiert als Leistungsabfall und verminderter Wachheitsgrad nach dem Aufwachen, dauert zwischen 1 Minute und 3 Stunden an. In dieser Studie wurde untersucht, ob die Schlafträgheit durch Exposition gegenüber langwelligem (roten) Licht, das während des Schlafs auf die geschlossenen Augenlider (Rotlichtmaske) und beim Aufwachen auf die geöffneten Augen (Rotlichtbrille) abgegeben wird, im Vergleich zu Dämmerlicht (Kontrolle) vermindert wird.

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