Die selektive Unterdrückung des Slow-wave-Schlafes beeinträchtigt Glukosetoleranz und Melatoninsekretion. Die Rolle der Schlafarchitektur

Autor(en):

Ukraintseva YV, Liaukovich KM, Saltykov KA, Belov DA, Nizhnik АN

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Publikation:

Sleep Med. 2020 Mar;67:171-183.

Publikationslink:

DOI-Link:

https://doi.org/10.1016/j.sleep.2019.11.1254

Ziele

Unsere Studie zielte darauf ab, die Auswirkungen einer Nacht mit Unterdrückung des Slow-wave-Schlafes (SWS) auf die Glukosetoleranz zu beurteilen und zu untersuchen, ob Melatonin bei der gestörten Glukosetoleranz nach SWS-Unterdrückung eine Rolle spielt.

Methoden

Insgesamt nahmen 20 freiwillige Probanden an zwei experimentellen Sitzungen teil: einer Sitzung mit SWS-Unterdrückung während des Schlafes in einer Nacht und einer zweiten Sitzung mit regulärem Nachtschlaf (Kontrolle). Bei jeder Sitzung wurden sieben Speichelproben genommen. Am folgenden Morgen wurde ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT) durchgeführt.

Ergebnisse

Die Auswirkungen der SWS-Unterdrückung hingen von der individuellen Blutzuckerreaktion auf den OGTT ab. Während der Kontrollsitzung wiesen die „Responder“ (N = 11) bereits eine niedrige Glukosetoleranz auf, die nach der SWS-Unterdrückung weiter abnahm. Die „Non-Responder“ (N = 9) zeigten in beiden Fällen eine hohe Glukosetoleranz. Bei den Respondern führte die SWS-Unterdrückung zu einem Anstieg des Melatonins im Moment des Erwachens, während bei den Non-Respondern das Melatonin in der ersten Nachthälfte anstieg. In beiden Fällen zeigten die Responder eine kürzere Gesamtschlafdauer (TST) und weniger REM-Schlaf. Während der SWS-Unterdrückung gab es bei diesen mehr Non-REM (NREM)-Schlaf des Stadiums 1 und längere nächtliche Wachphasen. Bei Responder und Non-Responder war die Menge an SWS vergleichbar.

Schlussfolgerungen

Diese Studie hebt drei wichtige Ergebnisse hervor: Erstens führt die SWS-Unterdrückung zu einem Anstieg des Speichelmelatonins, zweitens hängt die Wirkung von Melatonin auf die Glukosetoleranz von seinem Sekretionszeitpunkt ab, und drittens scheint die Dauer des REM-Schlafs und der nächtlichen Wachphasen eine wichtige Rolle bei Melatoninsekretion und Glukosetoleranz zu spielen, was auf die potenzielle klinische Bedeutung dieser Ergebnisse für eine Beurteilung des Risikos für Typ-2-Diabetes hinweist.

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