Melatoninspiegel im Blut kann als potenzieller Biomarker für Prostata- und hepatozelluläre Karzinome dienen

Autor(en):

Sartorelli L, Neto RJ, Moscheta-Pinheiro M, de Castro T, Fernandes F, Silva R, Novais A, Chuffa LG, Reiter R, Zuccari DA

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Publikation:

Melatonin Research. 4, 2 (Mar. 2021), 253-269

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DOI-Link:

https://doi.org/10.32794/mr11250094

Viele Körperfunktionen weisen zirkadiane Rhythmen auf, die durch einen endogenen Mechanismus gesteuert werden, der durch zirkadiane Gene reguliert wird, und diese Genexpressionen kontrollieren eine zentrale Uhr im Gehirn und untergeordnete Uhren in peripheren Geweben. Das moderne Leben hat jedoch Umweltfaktoren mit sich gebracht, die häufig die natürlichen zirkadianen Rhythmen stören. Eine Störung des zirkadianen Rhythmus hat sich als unabhängiger Risikofaktor für Krebserkrankungen erwiesen.

Melatonin ist ein wichtiger Regulator des zirkadianen Rhythmus. Bei Krebspatienten ist der Melatonin-Rhythmus häufig gestört, und auch sein Spiegel ist verringert. Die Veränderungen von Melatonin beeinträchtigen seine antioxidativen und zirkadianen Regulierungsfunktionen auf Zellen und Gewebe und machen sie anfälliger für Mutationen und Krebsentstehung. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieser Studie, die Schlafqualität und den Melatoninspiegel im Blut von Patienten mit Prostatakrebs (PC) oder Hepatokarzinom (HCC) zu untersuchen, um den Melatoninspiegel als potenziellen Biomarker für diese Krebsarten zu nutzen.

An der Studie nahmen 20 PC- und 18 HCC-Patienten sowie 26 gesunde Freiwillige teil. Alle Blutproben wurden am frühen Morgen um 07:00 Uhr entnommen. Die Schlafqualität von PC-, HCC-Patienten und Kontrollpersonen wurde anhand eines Fragebogens verglichen, und Melatonin und Vitamin D wurden mit herkömmlichen Tests gemessen.

Insbesondere die Expression von Melatonin-synthetisierenden Enzymen und spezifischen Uhrgenen (CRY und BMAL1) war signifikant reduziert und mit einer schlechteren Prognose bei PC- und HCC-Patienten verbunden. Diese PER-Befunde stimmen mit den Ergebnissen früherer Studien überein und deuten darauf hin, dass eine Störung der zirkadianen Rhythmen, die mit Veränderungen im Hell-Dunkel-Zyklus einhergeht und Folgen für die Aufrechterhaltung der systemischen Gesundheit hat.

Wir schlagen vor, dass die Supplementierung von Melatonin und Vitamin D wichtige therapeutische Strategien für Patienten mit soliden Tumoren darstellen könnte, um ihre Schlafqualität und Genesungsfähigkeit zu verbessern.

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