Auswirkungen von Licht auf den zirkadianen Rhythmus, den Schlaf und die Stimmung des Menschen

Autor(en):

Blume C, Garbazza C, Spitschan M

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Publikation:

In: Somnologie (Berl). 2019 Sep; 23(3): 147–156.

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DOI-Link:

https://dx.doi.org/10.1007%2Fs11818-019-00215-x

Der Mensch lebt in einem 24-Stunden-Rhythmus, in der Licht und Dunkelheit einem tageszyklischen Muster folgen. Unser zirkadianer Taktgeber, der Nucleus suprachiasmaticus (SCN) im Hypothalamus, ist über einen von der Netzhaut ausgehenden Signalweg auf den 24-stündigen Sonnentag abgestimmt und synchronisiert unsere inneren biologischen Rhythmen.

Rhythmische Schwankungen der Umgebungsbeleuchtung wirken sich auf Verhaltensweisen wie Ruhe während des Schlaf und Aktivität im Wachzustand sowie auf die ihnen zugrunde liegenden biologischen Prozesse aus. Erst seit relativ kurzer Zeit hat die Verfügbarkeit von künstlichem Licht die Lichtumgebung erheblich verändert, insbesondere in den Abend- und Nachtstunden. Dies kann das Risiko für Störungen des zirkadianen Rhythmus mit Schlaf-Wach-Störungen (circadian rhythm sleep-wake disorders, CRSWD) erhöhen, die häufig durch eine Fehlanpassung endogener zirkadianer Rhythmen an externe Hell-Dunkel-Zyklen verursacht werden. Während der genaue Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von künstlichem Licht und CRSWD noch ungeklärt ist, ist jedoch nachgewiesen, dass nächtliches Licht den zirkadianen Rhythmus und den Schlaf des Menschen verändert. Andererseits kann Licht auch als effektive und nicht-invasive Therapieoption mit geringen bis gar keinen Nebenwirkungen eingesetzt werden, um Schlaf, Stimmung und allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Dieser Artikel gibt einen Überblick über unseren derzeitigen Wissensstand über die Wirkung von Licht auf die zirkadianen Rhythmen, den Schlaf und die Stimmung.

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