Im Rahmen dieser doppelt verblindeten, randomisierten, plazebokontrollierten Studie an Kindern mit Epilepsie im Alter zwischen 3 und 12 Jahren wurde untersucht, wie sich bei diesen Kindern Melatonin zusätzlich zu einer Natriumvalproat-Monotherapie auf das Schlafverhalten auswirkt. Zur Befragung mussten die Eltern einen Fragebogen ausfüllen.
Von den 31 Patienten erhielten nach Randomisierung 16 zusätzlich Melatonin und 15 zusätzlich ein Plazebo. Laut Fragebogen wies unsere Patientenpopulation eine zufriedenstellende innere Konsistenz auf (Cronbachs Alpha = 0,83). Der prozentuale Rückgang im medianen Gesamtschlaf-Score betrug in der Valproat + Melatonin-Gruppe 24,4 (Bereich 0,0 – 34,9) und in der Valproat + Plazebo-Gruppe 14,0 (Bereich – 2,2 – 18,8); dieser Unterschied ist statistisch signifikant (P < 0,05). Der prozentuale Rückgang im medianen Parasomnie-Score lag in der Valproat + Melatonin-Gruppe bei 60 (Bereich 0,0 – 70,8) und in der Valproat+Plazebo-Gruppe bei 36,4 (Bereich 0,0 – 63,2); dieser Unterschied ist statistisch signifikant (P < 0,05). Beim prozentualen Rückgang im Tagesmüdigkeits-Score und im Schlaffragmentierungs-Score waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festzustellen. Auch bei den Werten in der Subskala der Eltern-Kind-Interaktion zeigten sich zwischen den einzelnen Altersgruppen keine signifikanten Unterschiede. Das Alter der Erstmanifestation und die Art der Anfälle korrelierten nicht signifikant mit dem Gesamtschlaf-Score. Nachdem Schlafstörungen bei Epileptikern bekanntlich zu Komplikationen führen, kann Melatonin mit seinem weiten Sicherheitsfenster ein viel versprechendes Zusatztherapeutikum in der Behandlung von Epilepsie bei Kindern sein.