Verminderte Melatoninspiegel und erhöhte Mengen an fortgeschrittenen Oxidationsendprodukten im Samenplasma sind mit männlicher Unfruchtbarkeit verbunden

Autor(en):

Kratz EM, Piwowar A, Zeman M, Stebelová K, Thalhammer T

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Publikation:

Reprod Fertil Dev. 2016 Mar;28(4):507-15.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1071/RD14165

Melatonin, ein Indolamin, das von der Zirbeldrüse ausgeschieden wird, ist als ein starker Radikalfänger und ein breitbandiges Antioxidans bekannt.

Daher war das Ziel dieser Studie, Marker von oxidativem Proteinschaden (fortgeschrittene Oxidationsproteinprodukte, AOPPs) und die gesamte antioxidative Kapazität (TAC) mit Melatoninspiegel im Samenplasma von Männern mit Azoospermie (n = 37), Theratozoospermie (N = 29) und fruchtbaren Kontrollen (normozoospermia, n = 37) zu vergleichen. Die Melatoninkonzentration wurde durch Radioimmunoassays gemessen. Die Werte der AOPP sowie die TAC-Effizienz (bestimmt durch die eisenreduzierende antioxidative Kraft, FRAP) wurden durch spektrophotometrische Methoden bestimmt.

Die Konzentration von Melatonin und AOPP waren signifikant unterschiedlich bei azoospermischen (P < 0,0001) und theratozoospermischen (P < 0,0001) Patienten gegenüber fruchtbaren Männern und korreliert negativ (r = -0,33, P = 0,0016). Die TAC-Spiegel waren bei Azoospermie signifikant höher als bei der Theratozoospermie (P = 0,0022) und in der Kontrollgruppe (P = 0,00016). Bei Azoospermie war die AOPP-Konzentration ebenfalls signifikant höher als bei der Theratozoospermie (P = 0,00029). Verminderte Melatoningehalte, zusammen mit erhöhtem AOPP, veränderten das oxidativ-antioxidative Gleichgewicht im Ejakulat und reduzierten so die Fruchtbarkeit.  Daher können Melatonin- und AOPP-Spiegel als zusätzliche diagnostische Marker der Samenqualität und des männlichen Fortpflanzungspotentials dienen.

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