Schlaflosigkeit als Prädiktor für psychische Störungen: eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse

Autor(en):

Hertenstein E, Feige B, Gmeiner T, Kienzler C, Spiegelhalder K, Johann A, Jansson-Fröjmark M, Palagini L, Rücker G, Riemann D, Baglioni C

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Publikation:

Sleep Med Rev. 2019 Feb;43:96-105.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1016/j.smrv.2018.10.006

Vorangegangene Forschungsprojekte haben Schlaflosigkeit als Prädiktor für das Auftreten von Depressionen identifiziert. Ziel dieser Metaanalyse ist es zu untersuchen, ob Schlaflosigkeit auch Prädiktor für das Auftreten anderer psychischer Störungen ist.

Längsschnittstudien kamen in Betracht, wenn sie Schlaflosigkeit bei Studienbeginn (einschließlich der Symptome während der Nacht und am Tag) als Prädiktor für das spätere Auftreten eines psychopathologischen Geschehens innerhalb eines Nachbeobachtungszeitraums von mindestens 12 Monaten untersuchten. Dreizehn Primärstudien wurden einbezogen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schlaflosigkeit ein signifikanter Prädiktor für das Auftreten von Depressionen (10 Studien, OR 2,83, KI 1,55 – 5,17), Angstzuständen (sechs Studien, OR 3,23, KI 1,52 – 6,85), Alkoholabusus (zwei Studien, OR 1,35, KI 1,08 – 1,67) und Psychose (eine Studie, OR 1,28, KI 1,03 – 1,59) ist. Das Gesamtrisiko einer Verzerrung in den Primärstudien war moderat. Diese Metaanalyse belegt, dass Schlaflosigkeit das Risiko für psychische Erkrankungen erhöht.

Eine künftige Forschungsagenda sollte mehr Prospektivstudien unter Verwendung anerkannter diagnostischer Kriterien umfassen, Schlaflosigkeit bei Studienbeginn beurteilen und langfristige Beobachtungszeiträume zur Bewertung eines breiteren Spektrums psychischer Störungen vorsehen. Darüber hinaus sind prospektive, interventionelle Langzeitstudien erforderlich, die die Wirksamkeit einer Behandlung der Schlaflosigkeit zur Prävention psychischer Störungen untersuchen.

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