Randomisierte, plazebokontrollierte Crossover-Studie (EMSCAP-Studie) zur Wirkung von Melatonin auf den Schlaf-Wach-Rhythmus von Tagesdialyse-Patienten

Autor(en):

Koch BC, Nagtegaal JE, Hagen EC, van der Westerlaken MM, Boringa JB, Kerkhof GA, Ter Wee PM

Schlagwörter:

Kategorien:

Publikation:

Br J Clin Pharmacol. 2009 Jan;67(1):68-75.

Publikationslink:

DOI-Link:

https://doi.org/10.1111/j.1365-2125.2008.03320.x

Ziel

Ziel dieser Studie war es, die Wirkung einer exogenen Melatoningabe auf den Schlaf-Wach-Rhythmus von Hämodialysepatienten zu untersuchen.

Methodik

Das Studiendesign ist eine randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Crossover-Studie, in der dreimal 6 Wochen lang jede Nacht um 22 Uhr 3 mg Melatonin verabreicht wurden. Die Hämodialysepatienten wurden gebeten, einen Fragebogen zu ihrem Schlafverhalten auszufüllen und zur objektiven Aufzeichnung ihrer Schlafprobleme ein Aktometer zu tragen. Zusätzlich wurden in der auf den Tag der Hämodialyse folgenden Nacht und der Nacht danach Speichelproben zur Auswertung der Melatoninkonzentration entnommen. Der Aktometer-Einsatz, der Schlaf-Fragebogen und die Auswertung der Melatoninkonzentration wurden während der Studie wiederholt.

Ergebnisse

Es wurden insgesamt 20 Patienten (sechs davon Frauen, Durchschnittsalter 71 Jahre) untersucht. In den auf den Tag der Dialyse folgenden Nächten sank die objektive Einschlaflatenz signifikant von durchschnittlich 44,5 min. (Plazebo) auf durchschnittlich 15,5 min. unter Melatoningabe (P < 0,01). Die Schlafeffizienz stieg bei Melatoningabe von 67,3 auf 73,1 % (P < 0,05). Bei Verabreichung von Melatonin erhöhte sich die tatsächliche Schlafdauer von 376 min. (Plazebo) auf 388 min. (P < 0,01) und die Schlaffragmentierung sank von 4,5 auf 3,1 (P < 0,01). Daneben besserten sich auch die subjektiven Schlafparameter. Die Patienten gaben an, in den Nächten mit und ohne vorangehender Tagesdialyse rascher einzuschlafen (P < 0,05) und seltener wach zu werden (P < 0,05) und in der dem Tag der Dialyse folgenden Nacht länger zu schlafen (P < 0,05). Außerdem pendelte sich der nächtliche Melatoninanstieg wieder ein.

Fazit

Die Therapie mit Melatonin führte zu einer Verbesserung der subjektiven und objektiven Schlafparameter und zur Wiederfindung des nächtlichen Melatoninrhythmus.

Nach oben scrollen