Hintergrund und Ziele
Zweck dieses Artikels war eine Zusammenfassung der bekannten Fakten zur Funktion von Melatonin in der Mundhöhle.
Material und Methoden
Die Datenbanken wurden nach der relevanten veröffentlichten Literatur bis zum 30. November 2013 durchsucht. Folgende Suchbegriffe wurden in verschiedenen Kombinationen verwendet: Melatonin, Gingiva, Parodontium, Entzündung, Herpes, Alveolarknochen, Parodontalligament, Zahnimplantate, Xerostomie, Methacrylat, Chlorhexidin, Krebs. Die erfasste Literatur wird hier zusammengefasst.
Ergebnisse
Die Melatoninspiegel im Speichel weisen einen zirkadianen Rhythmus mit den höchsten Werten in der Nacht auf. Melatonin hat in Zellen der Mundhöhle sowohl eine rezeptorvermittelte als auch eine rezeptorunabhängige Wirkung. Melatonin wird von den Azinuszellen der großen Speicheldrüsen und über die Gingivalflüssigkeit in den Speichel freigesetzt. Die Funktionen von Melatonin in der Mundhöhle hängen wahrscheinlich in erster Linie mit seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Aktivität zusammen. Diese Wirkungen können Entzündungen der Gingiva und des Zahnhalteapparats supprimieren, den Verlust an Alveolarknochen reduzieren, Herpesläsionen beseitigen, die Osseointegration von Zahnimplantaten verbessern, Mundhöhlenkarzinome begrenzen und Erkrankungen supprimieren, bei denen freie Radikale eine Rolle spielen. Sublinguale Melatonin-Tabletten oder orale Melatonin-Sprays und topisches melatoninhaltiges Gel können bei regelmäßiger Anwendung die allgemeine Mundgesundheit verbessern und Schleimhautläsionen reduzieren.
Schlussfolgerung
Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sich endogen produziertes und exogen appliziertes Melatonin günstig auf die Mundhöhle wirkt.