Ebolavirus: Melatonin als leicht verfügbare Behandlungsoption

Autor(en):

Anderson G, Maes M, Markus RP, Rodriguez M

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Publikation:

In: J Med Virol. 2015 Apr;87(4):537-43.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1002/jmv.24130

Derzeit besteht dringender Bedarf an einer praktikablen, kostengünstigen und leicht verfügbaren Behandlung zur Bekämpfung der Ebolavirus-Epidemie in Westafrika. In der vorliegenden Arbeit wird die These vertreten, dass Melatonin bei der Bewältigung dieser Epidemie von großem Nutzen sein könnte.

Die Optimierung der Immunantwort natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) scheint von entscheidender Bedeutung dafür zu sein, eine Ebolavirusinfektion zu überleben. Melatonin erhöht die Zytotoxizität von NK-Zellen signifikant, was darauf hindeutet, dass es zur wirksamen Bekämpfung des Ebolavirus genutzt werden könnte. Unter Provokationsbedingungen stimuliert Melatonin die Hämoxygenase-1 (HO-1), die die Replikation des Ebolavirus hemmt. Melatonin wirkt darüber hinaus protektiv bei septischem Schock, der zwar bakteriell bedingt ist, sich aber in den Endpunkten inklusive den Blutgefäßleckagen ähnlich darstellt. Die Wirkung von Melatonin auf Hämorrhagien wird in erster Linie durch eine Verminderung proinflammatorischer Zytokine vermittelt. Durch eine Optimierung der angemessenen Immunantwort schützt Melatonin wahrscheinlich jene, die ein hohes Risiko für eine Ebolavirusinfektion haben, und hat gleichzeitig direkte Auswirkungen auf den Infektionsverlauf an sich.

Obwohl bislang keine direkten Daten über den Nutzen von Melatonin bei der Behandlung des Ebolavirus vorliegen, lassen konvergente Datenmengen auf seinen Nutzen schließen, der in diesem Artikel überprüft wird.

© 2015 Wiley Periodicals, Inc.

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