Study: Die pathogenetische Rolle von Melatonin bei Migräne und ihre theoretischen Implikationen für die Pharmakotherapie: Ein kurzer Überblick über die Forschung

Autor(en):
Zduńska A, Cegielska J, Domitrz I.
Publikation:
Nutrients. 2022 Aug 15;14(16):3335
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DOI-Link:
https://doi.org/10.3390/nu14163335

Migräne ist eine chronische Krankheit, die unabhängig vom sozioökonomischen und kulturellen Hintergrund weltweit verbreitet ist. Am häufigsten und intensivsten betrifft sie junge Erwachsene, insbesondere Frauen. Zahlreiche Mechanismen eines Migräneanfalls sind bekannt (Störungen der Reaktion der Gefäße, der Funktionen von Neurotransmittern, kortikalen Neuronen, Ionenkanälen, Rezeptoren, der Prozess der neurogenen Entzündung), und viele ihrer Symptome lassen sich durch eine Aktivierung des Hypothalamus und Störungen seiner Kommunikation mit anderen Hirnregionen (einschließlich des Hirnstamms) erklären. Zahlreiche Neuropeptide und neurochemische Systeme spielen ebenfalls eine Rolle bei der Migräne. Eines davon ist Melatonin, ein Hormon, das es dem Körper ermöglicht, sich an zyklisch wechselnde Umwelt- und Ernährungsbedingungen anzupassen. In diesem Artikel werden die pathophysiologischen Grundlagen der Freisetzung von Melatonin aus der Zirbeldrüse und anderen Geweben (einschließlich des Darms) unter dem Einfluss verschiedener Reize (einschließlich Licht und Nahrung) sowie seine Rolle bei der Stimulierung der für die Auslösung eines Migräneanfalls verantwortlichen Gehirnstrukturen dargestellt. Wir analysieren Veröffentlichungen zur Erforschung der Rolle von Melatonin bei verschiedenen Kopfschmerzen, in verschiedenen Stadien der Migräne und in verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus bei Frauen mit Migräne sowie dessen Einfluss auf das Auftreten und die Schwere von Migräneanfällen. Melatonin ist eine körpereigene Substanz, die aber auch in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Es ist möglich, Melatonin in Form von pharmazeutischen Präparaten zu ergänzen, und es scheint eine gute ergänzende Therapie (aufgrund des Fehlens signifikanter Nebenwirkungen und pharmakologischer Wechselwirkungen) bei der Behandlung von Migräne zu sein, insbesondere: bei Frauen im gebärfähigen Alter, bei Menschen, die mehrere Medikamente für andere Krankheiten einnehmen, sowie bei solchen, die empfindlich auf Pharmakotherapie reagieren.

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