Bedeutung und Einsatz von Melatonin in der Regulierung des Stoffwechsels von braunem Fettgewebe: Zusammenhang mit Adipositas beim Menschen

Autor(en):

Tan DX, Manchester LC, Fuentes-Broto L, Paredes SD, Reiter RJ

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Obes Rev. 2011 Mar;12(3):167-88.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1111/j.1467-789X.2010.00756.x

Die weltweit steigende Inzidenz von Adipositas zeigt, wie erfolglos der Kampf gegen diese Erkrankung ist. Fettleibigkeit und die daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme machen wirksame Behandlungsmethoden dringend erforderlich.

Die Neuentdeckung, dass eine beträchtliche Menge an funktionellem braunem Fettgewebe beim Erwachsenen erhalten bleibt, bietet damit ein potenzielles Behandlungsziel zur Bekämpfung der Adipositas beim Menschen. Braunes Fettgewebe verfügt über einen aktiven Stoffwechsel und verbraucht über die Erzeugung von Wärme durch Entkoppelung der oxidativen Phosphorylierung in den Mitochondrien zusätzlich Energie. Die physiologischen Prozesse im braunen Fettgewebe werden durch das Melatonin ohne weiteres reguliert. Letzteres steigert nicht nur die Rekrutierung brauner Fettzellen, sondern erhöht auch deren Stoffwechselaktivität bei Säugetieren.

Es wird vermutet, dass die hypertrophe Wirkung und die Aktivierung der Funktion des braunen Fettgewebes, die von Melatonin induziert wird, möglicherweise auch beim Menschen auftritt. Melatonin, eine natürlich vorkommende Substanz ohne bekannte Toxizität, ist daher als neuartiger Behandlungsansatz zur Bekämpfung der Adipositas zu werten. Umgekehrt kann, bedingt durch die Verfügbarkeit künstlicher Lichtquellen, eine übermäßige Lichteinwirkung nach Einbruch der Dunkelheit in unserer modernen Gesellschaft zur Fettsucht beim Menschen beitragen, da Licht bei Nacht die endogene Melatoninproduktion drastisch senkt. Im vorliegenden Artikel werden die möglichen Zusammenhänge zwi­schen Melatonin, Adipositas und deren medizinischen Folgen diskutiert.

© 2010 The Authors. obesity reviews © 2010 International Association for the Study of Obesity.

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