Assistierte Reproduktions-Technologien (ART) haben wachsendes ­Interesse bei unfruchtbaren Patientinnen erlebt, die schwanger ­werden wollen. Die Qualität der Oozyten spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung von ART-Ergebnissen.

Obwohl viele Autoren untersucht haben, wie die Supplementationstherapie diesen wichtigen Parameter sowohl für in vivo als auch für in vitro-Modelle beeinflussen kann, sind die Daten noch nicht robust genug, um Schlussfolgerungen zu unterstützen. In Bezug auf diesen letzten Punkt wurde in dieser Übersicht unser Ziel verfolgt, den Stand der Technik hinsichtlich der Ergänzung mit Melatonin und Myo-Inositol zu bewerten, um die Qualität der Oozyten während der ART zu verbessern.

Einerseits ist die antioxidative Wirkung von Melatonin als nützlich bekannt bei der Ovulation und Oozyten-Inkubation, zwei Prozesse mit einem hohen Grad an oxidativem Stress. Auf der anderen Seite ist Myo-Inositol in zellulärer Struktur und in zellulären Signalwegen wichtig.

Unsere Analyse deutet darauf hin, dass die Verwendung dieser beiden Moleküle die Qualität der Oozyten und jene der Embryonen signifikant verbessern kann: Melatonin scheint die Befruchtungsrate zu erhöhen, und Myo-Inositol verbessert die Schwangerschaftsrate, obwohl alle veröffentlichten Studien nicht vollständig mit diesen Schlussfolgerungen übereinstimmen. Allerdings haben frühere Studien gezeigt, dass das Co-Treatment diese Ergebnisse im Vergleich zu Melatonin allein oder Myo-Inositol allein verbessert. Wir empfehlen, weitere Untersuchungen durchzuführen, um diese positiven Ergebnisse in der Routine-ART-Behandlung zu bestätigen.