Ziel
Es sollte festgestellt werden, ob Melatonin bei Tinnitus zu einer Besserung der Symptome führt und ob diese Besserung mit einem verbesserten Schlafverhalten in Verbindung steht.
Studiendesign und Studienort
Prospektive offene Studie an 24 Tinnitus-Patienten. Die Patienten erhielten 4 Wochen lang 3 mg Melatonin täglich; anschließend wurden die Patienten 4 Wochen lang beobachtet. Als Bewertungssysteme kamen das Tinnitus Handicap Inventory (THI) und der Pittsburgher Schlafqualitätsindex (PSQI) zur Anwendung.
Ergebnisse
Der durchschnittliche THI-Score sank zwischen Woche 0 und 4 bzw. zwischen Woche 0 und 8 signifikant. Auch der durchschnittliche PSQI-Score sank zwischen Woche 0 und 4 (P < 0,0001) bzw. zwischen Woche 0 und 8 (P = 0,0003) sehr stark. Es bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Veränderung im PSQI-Score und der Veränderung im THI-Score zwischen Woche 0 und 4. Zwischen Woche 0 und 8 war kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Veränderung im PSQI-Score und der Veränderung im THI-Score ersichtlich. Die Veränderung im PSQI-Score in den ersten 4 Wochen war mit dem PSQI-Score zu Studienbeginn assoziiert. Es bestand kein Zusammenhang zwischen dem THI-Score zu Studienbeginn und der Veränderung des THI-Scores in den ersten 4 Wochen.
Fazit
Die Einnahme von Melatonin ist mit einer Besserung der Tinnitus-Symptomatik und des Schlafverhaltens assoziiert. Es bestand ein Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Besserung von Schlafverhalten und Tinnitus. Der Einfluss von Melatonin auf das Schlafverhalten war bei Patienten mit der schlechtesten Schlafqualität am größten, seine Wirkung auf den Tinnitus stand jedoch in keinem Zusammenhang mit dessen Intensität.
Bedeutung
Melatonin könnte ein sicheres Mittel zur Behandlung von Patienten mit idiopathischem Tinnitus sein, vor allem solchen, die aufgrund der Tinnituserkrankung unter Schlafstörungen leiden.