Study: Wirkung von Melatonin auf die Replikation des Herpesvirus Typ 1

Autor(en):
Pérez-Martínez Z, Boga JA, Potes Y, Melón S, Coto-Montes A.
Publikation:
Int J Mol Sci. 2024 Apr 4;25(7):4037
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DOI-Link:
https://doi.org/10.3390/ijms25074037

Die akute HSV-1-Infektion geht mit leichten Symptomen wie Fieber und Läsionen im Mund, im Gesicht und auf der Haut einher. Auf diese Phase folgt eine Latenzzeit vor der Reaktivierung, die mit Symptomen von Geschwüren bis hin zu Enzephalitis einhergeht. Trotz der verfügbaren Anti-HSV-1-Medikamente wird wegen des Auftretens resistenter Viren die Entwicklung neuer antiviraler Mittel angestrebt. Melatonin, ein von der Zirbeldrüse abgesondertes Molekül, ist nachweislich ein Antioxidans, ein Auslöser für antioxidative Enzyme und ein Regulator verschiedener biologischer Prozesse. In klinischen Studien wurde sein therapeutischer Nutzen unter anderem bei Infektionen untersucht. Diese Studie konzentriert sich auf die Rolle von Melatonin bei der HSV-1-Replikation und die zugrunde liegenden Mechanismen. Es wurde festgestellt, dass Melatonin die Synthese von HSV-1-Proteinen in infizierten Vero-Zellen durch Immunfluoreszenzmessungen verringert, was auf eine Hemmung der HSV-1-Replikation hinweist. Darüber hinaus reguliert es die Aktivitäten antioxidativer Enzyme und beeinflusst die Proteasom-Aktivität. Melatonin aktiviert die Unfolded Protein Response (UPR) und die Autophagie und unterdrückt die Apoptose in HSV-1-infizierten Zellen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Melatonin die HSV-1-Replikation hemmt, indem es verschiedene zelluläre Reaktionen moduliert, was auf seinen potenziellen Nutzen bei der Behandlung von Virusinfektionen hindeutet.

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