Der Zweck dieser systematischen Überprüfung besteht darin, einen Überblick über das vorhandene Wissen über das therapeutische Potenzial von Melatonin zu geben, um den unerwünschten Wirkungen der Chemotherapie bei Brustkrebspatientinnen entgegenzuwirken. Zu diesem Zweck haben wir präklinische und klinische Belege gemäß den PRISMA-Richtlinien zusammengefasst und kritisch überprüft. Darüber hinaus haben wir eine Extrapolation von Melatonindosen in Tierstudien auf die humanäquivalenten Dosen (HEDs) für randomisierte klinische Studien (RCTs) mit Brustkrebspatientinnen entwickelt. Für die Überarbeitung wurden 341 Primärdatensätze gesichtet, die auf 8 ausgewählte RCTs reduziert wurden, die die Einschlusskriterien erfüllten. Wir haben die aus diesen Studien gewonnenen Erkenntnisse zusammengetragen, indem wir die verbleibenden Lücken und die Wirksamkeit der Behandlung analysiert haben, und Vorschläge für zukünftige translationale Forschung und klinische Studien gemacht. Insgesamt lassen die ausgewählten RCTs den Schluss zu, dass Melatonin in Kombination mit Standard-Chemotherapien zumindest eine bessere Lebensqualität für Brustkrebspatientinnen bewirken würde. Darüber hinaus schienen regelmäßige Dosen von 20 mg/Tag die partielle Remissions- und 1-Jahres-Überlebensrate zu erhöhen. Dementsprechend lenkt diese systematische Überprüfung die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit weiterer RCTs, um einen umfassenden Überblick über die vielversprechenden Wirkungen von Melatonin bei Brustkrebs zu erhalten, und angesichts des Sicherheitsprofils dieses Moleküls sollten in weiteren RCTs angemessene translationale Dosen festgelegt werden.
Study: Therapeutisches Potenzial von Melatonin zur Bekämpfung der durch Chemotherapie verursachten Toxizität bei Brustkrebspatientinnen: Eine systematische Übersicht
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Pharmaceutics. 2023 May 30;15(6):1616.