Hintergrund
Es ist bekannt, dass Melatonin mit dem Diabetes mellitus (DM)-Risiko in Verbindung steht; der Effekt von Melatonin auf das Risiko einer diabetischen Retinopathie (DR) bleibt jedoch unklar.
Ziel
Das Ziel dieser Studie war die Ermittlung des Effekts von Melatonin auf das DR-Risiko.
Methoden
Eine krankenhausbasierte Fall-Kontroll-Studie wurde von Januar 2020 bis Juni 2020 durchgeführt. Die DR wurde anhand der Diabetic Retinopathy preferred practice pattern (PPP)-updated 2019-Kriterien beurteilt. Die Teilnehmer wurden in eine Gruppe von DM-Fällen ohne DR (NDR), eine Gruppe mit nicht-proliferativer DR (NPDR) und eine Gruppe mit proliferativer DR (PDR) unterteilt. Die Plasma-Melatonin-Konzentration wurde mit dem Enzym-Linked-Immunosorbent-Assay-Kit nachgewiesen. Die Beziehung zwischen der Plasma-Melatonin-Konzentration und dem DR-Risiko sowie dem Schweregrad wurde bewertet.
Ergebnisse
Es wurde festgestellt, dass der Melatoninspiegel im Plasma bei den gesunden Kontrollgruppen, der NDR-Gruppe, der NPDR und der PDR-Gruppe 72,83 ± 16,25, 60,38 ± 13,43, 44,48 ± 10,30 und 44,69 ± 8,95 pg/ml betrug. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Plasma-Melatonin als potenzieller diagnostischer Biomarker für DR verwendet werden könnte (AUC = 0,893, P < 0,001). Es gab eine signifikante positive Beziehung zwischen dem Gesamtbilirubin und dem Melatoningehalt (P < 0,001), basierend auf dem Korrelationsassay. Signifikante Zusammenhänge zwischen Gesamtbilirubin und Melatoningehalt wurden auch in den Gruppen NPDR (R2 = 0,360, P < 0,001) und PDR (R2 = 0,183, P < 0,001) festgestellt.
Schlussfolgerungen
Die in dieser Studie gewonnenen Daten zeigten, dass die Melatoninkonzentration im Plasma bei DR-Fällen vermindert war und als sensitiver und spezifischer Marker für die Diagnose von DR verwendet werden könnte. Es wurde eine signifikante positive Beziehung zwischen dem Gesamtbilirubin und Melatonin festgestellt. Weitere verwandte Studien sind erforderlich, um die Rolle von Melatonin bei DR zu verstehen.