Hauptziel der Studie war der Nachweis müdigkeitsinduzierter klinischer Symptome einer Immunsuppression bei Assistenzärzten. Von den Probanden wurden Proben in Ruhe, nach der ersten Nacht (geringe Belastung) sowie nach der letzten Nacht (hohe Belastung) der Nachtschicht genommen.
Der Müdigkeitsgrad wurde mithilfe computergestützter Reaktionstests, der Epworth-Schläfrigkeitsskala und Fragebögen zum Wohlbefinden quantifiziert. Die DNA der humanen Herpesviren HSV-1, VZV und EBV sowie die Cortisol- und Melatoninkonzentration wurden mittels Speichelproben bestimmt. Assistenzärzte im Hoch-Stress-Intervall berichteten eine stärkere Müdigkeit als im Ruheintervall. Der EBV-DNA-Wert stieg in beiden Belastungsintervallen signifikant an, während der VZV-DNA-Wert nur bei geringer Belastung anstieg. Der DNA-Wert von HSV-1 nahm bei geringer Belastung ab, stieg jedoch bei hoher Belastung an. Die kombinierte Auswertung der viralen DNA ergab eine signifikante Wirkung von Stress auf die Reaktivierung des Herpesvirus in beiden Belastungsintervallen. Die Cortisolspiegel waren in beiden Belastungsintervallen signifikant höher als in Ruhe.