Eine erfolgreiche Schwangerschaft erfordert Anpassungen der mütterlichen Physiologie. Während des intrauterinen Lebens unterstützt das zirkadiane Zeitsystem der Mutter eine erfolgreiche Geburt und die postnatale Entwicklung. Das maternale Melatonin ist wichtig, um den zirkadianen Rhythmus und die Tageslänge auf den Fetus zu übertragen.

Ziel dieser Studie ist die Beschreibung des dritten Schwangerschaftstrimenons bei Tag- (n = 5) und Nachtarbeiterinnen (n = 3) anhand der Bestimmung ihres Melatoninspiegels in einer natürlichen Umgebung. Zusätzlich beschreiben wir die Stoffwechselprofile der Arbeiterinnen und vergleichen den Gesundheitszustand der Neugeborenen zwischen der Gruppe der Tag- und der Nachtarbeiterinnen. Unsere Ergebnisse zeigen ein Auftreten unterstützter Entbindungen (Kaiserschnitte und Zangengeburten) bei Nachtarbeiterinnen auf. Darüber hinaus zeigten die Neugeborenen von Nachtarbeiterinnen einen niedrigeren Apgar-Score und Probleme beim Stillen, was auf schlechtere Voraussetzungen für die Anpassung an die unmittelbare Umgebung außerhalb der Gebärmutter hinweist. Außerdem war die nächtliche Melatoninproduktion bei schwangeren Nachtarbeiterinnen geringer als bei Tagarbeiterinnen. Diese Ergebnisse könnten mit der lichtinduzierten Suppression von Melatonin während der Nachtarbeit zusammenhängen.

Wir kommen daher zu dem Schluss, dass Nachtarbeit und die daraus resultierende Lichtexposition zu unkonventionellen Zeiten den Erfolg der Schwangerschaft und die Gesundheit des Neugeborenen möglicherweise beeinträchtigen könnten. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um den Schwangerschaftsverlauf und die Gesundheit von Neugeborenen bei schwangeren Nachtarbeiterinnen zu untersuchen.