Study: Melatonin verzögert in menschlicher Osteoblasten-Zelllinie hFOB 1.19 die Zellproliferation durch Blockierung des Zellzyklus in der G₁- und G₂/M-Phase.

Autor(en):
Liu L
Publikation:
J Pineal Res. 2011 Mar;50(2):222-31.
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DOI-Link:
https://doi.org/10.1111/j.1600-079X.2010.00832.x

Eine vor kurzem durchgeführte prospektive Studie hat ergeben,
dass durch die ergänzende Verabreichung von Melatonin das ­Fortschreiten einer idiopathischen Skoliose (die am häufigsten ­auftretende Deformierung der Wirbelsäule) verzögert werden kann.

Diese Form der Skoliose tritt bei raschem Wachstum des Knochenskeletts auf. Bisher konnte allerdings nicht direkt nachgewiesen werden, ob Melatonin das Fortschreiten der Erkrankung auf Osteoblastenebene hemmen kann. Im Rahmen dieser Studie wurde anhand einer normalen Osteoblasten-Zelllinie (hFOB 1.19) am menschlichen Fötus untersucht, ob Melatonin eine hemmende Wirkung auf die Zellproliferation ausübt. Eine MTT-Färbung zeigte, dass Melatonin in einer Konzentration von 1 µM zeitabhängig eine deutliche Hemmung auf die Osteoblastenproliferation ausübt.

Im Rahmen einer flusszytometrischen Untersuchung konnte gezeigt werden, dass Melatonin die Fraktion der Zellen in der G0 / G1-Phase des Zellzyklus deutlich erhöht, während es gleichzeitig den Anteil der Zellen eher in der G2 / M-Phase als in der S-Phase senkt. Im Western Blot und in der Echtzeit-PCR bestätigte sich außerdem, dass die inhibitorische Wirkung von Melatonin nur aufgrund einer Herabregulierung der mit der G1-Phase verbundenen Zyklinproteine D1 und CDK4 und der mit der G2 / M-Phase verbundenen Zyklinproteine B1 und CDK1 möglich ist. Es fand keine Herabregulierung der Zykline E, CDK2 und A statt, die mit dem Übergang zwischen G1- und S-Phase bzw. mit der S-Phase in Verbindung stehen.

Des Weiteren konnte im Farbausschlusstest mit Trypanblau gezeigt werden, dass durch Melatonin die Entwicklungsfähigkeit der Zelle gegenüber Kontrollzellen nicht verändert wird. Diese Ergebnisse belegen, dass Melatonin die Osteoblastenproliferation in zeitabhängiger Weise signifikant verzögern kann und dass es bei dieser Hemmung zu einer Herabregulierung der mit der G1-Phase verbundenen Zyklinproteine D1 und CDK4 und der mit der G2 / M-Phase verbundenen Zyklinproteine B1 und CDK1 kommt.

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