Study: Melatonin induziert proapoptotischen Signalweg in menschlichen Pankreaskarzinomzellen (PANC-1)

Autor(en):
Leja-Szpak A
Kategorien:
Publikation:
J Pineal Res. 2010 Oct;49(3):248-55.
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DOI-Link:
https://doi.org/10.1111/j.1600-079X.2010.00789.x

Das Pankreaskarzinom ist eine Erkrankung mit hoher Mortalität, die eine schlechte Prognose für das Langzeitüberleben in allen Invasivitätsstadien des Tumors aufweist. Da die Tumorzellen apoptoseresistent sind, ist das Ansprechen auf Strahlen- und Chemotherapie gering.

Aus experimentellen Tierstudien wurde berichtet, dass Melatonin das Wachstum von Pankreaskarzinomzellen hemmt. Die Wirkung von Melatonin in Zellkulturen mit menschlichen Pankreaskarzinomzellen wurde jedoch bisher nicht untersucht. Wir konnten vor kurzem auch zeigen, dass Melatonin in den Pankreaskarzinomzellen die Produktion von zwei wichtigen antiapoptotischen Hitzeschockproteinen, HSP27 und HSP90, stimuliert.

Im Rahmen dieser Studie wurde untersucht, inwieweit es in menschlichen Pankreaskarzinomzellen (PANC-1) unter Einwirkung von Melatonin und/oder Luzindol zu Änderungen im intrinsischen Signalweg der Apoptose auf mitochondrialer Ebene und in der Caspase-Kaskade kommt. PANC-1-Zellkulturen wurden mit Melatonin (10 –8 – 10 –12 am), dem nichtselektiven Melatoninrezeptorantagonisten Luzindol (10 –8 – 10 –12 am) oder einer Kombination beider Substanzen versetzt. Die Zellen wurden geerntet und die Zytoplasmaproteine nach 24 und 48 Stunden Inkubationszeit isoliert.

Danach erfolgte eine Analyse mittels Co-Immunpräzipitation und Western Blot. Die Zugabe von Melatonin zu den PANC-1-Zellen führte zu einer Stimulierung der Konzentration der Proteine Bcl-2 / Bax und Caspase-9. Das stärkste Signal dieser proapoptotischen Faktoren wurde bei einer geringen Melatoninkonzentration (10 –12 am) beobachtet. Bei Vorbehandlung der PANC-1-Zellen nur mit Luzindol und vor Beifügung von Melatonin kehrte sich die stimulierende Wirkung dieses Indolamins auf die Expression der Proteine Bcl-2 / Bax und Caspase-9 um.

Es ist dies die erste Studie, in der bei Melatonin in geringer (physiologischer) Konzentration eine proapoptotische Wirkung auf Pankreaskarzinomzellen nachgewiesen werden konnte. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Melatonin in Pankreaskarzinomzellen beim Menschen proapoptotische Signalwege, möglicherweise durch Wechselwirkung mit den Mel-1 A / B-Rezeptoren, induziert.

Induzierte Apoptose durch Melatonin gemessen als Expression von Bcl-2/Bax und Caspase-9 in PANC-1 Zellen.

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