Krebserkrankungen der Fortpflanzungsorgane sind oft schwer zu erkennen, und die Überlebensrate der Patienten sinkt erheblich, selbst wenn der Tumor entfernt wird.
Ausgehend von der Tatsache, dass der Melatoninspiegel in Krebszellen deutlich niedriger ist als in den gesunden Zellen, und diese Unterdrückung während der Tumorprogression bestehen bleibt, haben wir ein einfaches, auf zwei Genen basierendes melatonerges System [die Indizes der Melatoninsynthese und des Metabolismus (ASMT:CYP1A1, ASMT:CYP1A2, ASMT:CYP1B1)] als prognostischen Faktor für reproduktive sieben Arten von Tumoren der menschlichen Fortpflanzungsorgane (n = 3571 Proben) herangezogen; wir beobachteten, dass Patienten mit einem hohen melatonergen Index bessere Überlebensraten für Gebärmutterhals-, Eierstock- und Endometriumkrebs hatten.
Patientinnen mit hohem Risiko (niedriger melatonerger Index) zeigten einen Trend zur Diagnose von Brust-, Prostata- und Hodenkrebs im jüngeren Alter, während Patienten mit Gebärmutterhals-, Eierstock- und Gebärmutterschleimhautkrebs ein höheres Tumorstadium aufwiesen. Die melatonergen Indizes, insbesondere der ASMT:CYP1B1, korrelierten positiv mit dem Uhrengen PER1 und negativ mit dem mit dem Uhrengen TIMELESS bei allen Krebsarten der Fortpflanzungsorgane.
Wir analysierten außerdem die Korrelation zwischen den Expressionsprofilen des Melatonin-synthetisierenden Enzyms (ASMT-Gen) und den für Stoffwechselenzyme kodierenden Genen. Vor allem LDHA, PDK1 und PDHA1 zeigten eine höhere Korrelation bei Tumoren der männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane, während IDH1, SDHB, GLS und ATP1A1 eine positive Korrelation bei Brust-, Hoden- und Gebärmutterschleimhautkrebs aufwiesen.
Diese Ergebnisse haben eine umfassende Bewertung des melatonergen Systems in Bezug auf die Tumormikroumgebung der Fortpflanzungsorgane und identifizierten vielversprechende Gensignaturen als potenzielle Biomarker für die Krebsdiagnostik, -prognostik und -therapie.