Study: In der Women’s Health Initiative ist Kurzschlaf mit einer geringen Knochendichte und Osteoporose assoziiert

Autor(en):
Ochs-Balcom HM
Schlagwörter:
Publikation:
J Bone Miner Res. 2020 Feb;35(2):261-268.
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DOI-Link:
https://doi.org/10.1002/jbmr.3879

Eine kurze Schlafdauer, als Epidemie der öffentlichen Gesundheit anerkannt, wird mit ungünstigen Gesundheitsbedingungen in Verbindung gebracht, doch über den Zusammenhang zwischen Schlaf und Knochengesundheit ist bislang nur wenig bekannt. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen üblichem Schlafverhalten und Knochendichte (BMD) und Osteoporose.

In einer Stichprobe von 11.084 postmenopausalen Frauen aus der Women’s Health Initiative (WHI; Durchschnittsalter 63,3 Jahre, SD = 7,4) führten wir eine Querschnittsstudie zum Zusammenhang der selbstberichteten üblichen Anzahl an Schlafstunden und der Schlafqualität (WHI Insomnia Rating Score) mit der Ganzkörper-, Gesamthüft-, Oberschenkelhals- und Wirbelsäulen-BMD unter Verwendung linearer Regressionsmodelle durch. Darüber hinaus untersuchten wir unter Verwendung multinomialer Regressionsmodelle den Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Schlafqualität einerseits und einer mittels DXA (Doppel-Röntgen-Energie-Absorptionsmetrie) festgestellten geringen Knochenmasse (T-Score < -2,5 bis < -1) und Osteoporose (T-Score ≤ -2,5) andererseits. Wir adjustierten die Daten für Alter, DXA-Gerät, ethnische Herkunft, menopausale Symptome, Bildungsstand, Rauchen, körperliche Aktivität, Body-Mass-Index, Alkoholkonsum, körperliche Funktion und die Anwendung von Schlafmitteln. In bereinigten linearen Regressionsmodellen zeigten Frauen, die angaben, 5 Stunden oder weniger pro Nacht zu schlafen, in allen vier Prüfzentren im Durchschnitt eine um 0,012 bis 0,018 g/cm2 signifikant niedrigere BMD als Frauen, die angaben, 7 Stunden pro Nacht zu schlafen (Referenz). In adjustierten multinomialen Modellen wiesen Frauen, die pro Nacht 5 Stunden Schlaf oder weniger angaben, ein höheres Risiko für eine geringe Knochenmasse und Osteoporose der Hüfte auf (Odds Ratio [OR] = 1,22; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 1,03 - 1,45 bzw. 1,63; 1,15 - 2,31).

Ein ähnliches Muster beobachteten wir für die Wirbelsäulen-BMD; hier hatten Frauen mit 5 Stunden Schlaf oder weniger pro Nacht ein höheres Risiko für Osteoporose (bereinigte OR = 1,28; 95 %-KI 1,02 – 1,60). Der Zusammenhang zwischen Schlafqualität und DXA-ermittelter Knochendichte erreichte keine statistische Signifikanz. Eine kurze Schlafdauer war mit einer geringeren BMD und einem höheren Osteoporoserisiko verbunden. Um die Querschnittseffekte der Schlafdauer auf die Knochengesundheit zu bestätigen und damit verbundene Mechanismen zu untersuchen, sind Querschnittstudien erforderlich. © 2019 American Society for Bone and Mineral Research.

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