Hintergrund
Das Aderhautmelanom ist eine seltene Krebsart mit hoher Sterblichkeit. Das Auftreten von Metastasen wird auf die frühe Aussaat von Mikrometastasen aus dem Auge in entfernte Organe, vor allem die Leber, zurückgeführt. Sobald diese ausgesäten Cluster ruhender Tumorzellen zu größeren, radiologisch nachweisbaren Makrometastasen heranwachsen, beträgt die mittlere Überlebenszeit der Patienten etwa 1 Jahr. Melatonin ist ein wichtiges Hormon für die Synchronisierung der zirkadianen Rhythmen. Es ist auch an anderen Aspekten der menschlichen Physiologie beteiligt und könnte bei einer Reihe von Krankheiten, einschließlich Krebs, therapeutische Vorteile bieten.
Methode
Mit Hilfe einer umfassenden Literaturrecherche in den Datenbanken Medline (PubMed) und Web of Science wurden Artikel zu den physiologischen Wirkungen von Melatonin, zur Pharmakokinetik und zur bisherigen Verwendung in Krebsstudien ermittelt. Insgesamt wurden 147 Publikationen ausgewählt und in die Untersuchung einbezogen.
Ergebnisse
Es wurde beobachtet, dass Melatonin das Wachstum von Krebszellen unterdrückt, die Ausbreitung von Metastasen hemmt, die Funktionen des Immunsystems verbessert und in In-vitro- und In-vivo-Modellen entzündungshemmend wirkt. Melatonin kann auch die Wirksamkeit von Krebsbehandlungen wie Immun- und Chemotherapie verbessern. Zahlreiche Studien haben vielversprechende Ergebnisse für eine orale Melatonin-Supplementierung bei Patienten mit anderen Krebsarten, einschließlich des malignen Melanoms der Haut, gezeigt. Zelllinien- und Tierstudien stützen die Hypothese, dass ähnliche Vorteile für das Aderhautmelanom bestehen könnten.
Schlussfolgerungen
Angesichts der geringen Kosten, des guten Sicherheitsprofils und der begrenzten Nebenwirkungen könnte Melatonin als unterstützende onkotische Behandlung eingesetzt werden. Künftige Forschungsansätze könnten klinische Studien zur Bewertung der Wirkung von Melatonin bei der Prävention von Makrometastasen des Aderhautmelanoms umfassen.