Effekte von Melatonin auf den Glukosestoffwechsel: Zeit, die Kontroverse beizulegen

Autor(en):

Garaulet M, Qian J, Florez JC, Arendt J, Saxena R, Scheer FAJL

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Publikation:

Trends Endocrinol Metab. 2020 Mar;31(3):192-204.

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DOI-Link:

https://doi.org/10.1016/j.tem.2019.11.011

Im letzten Jahrzehnt ist das Interesse an dem Hormon Melatonin wieder erwacht, was teilweise auf die Entdeckung zurückzuführen ist, dass genetische Variationen bei MTNR1B – dem Melatoninrezeptor-Gen – einen Risikofaktor für eine gestörte Nüchternglukose und Typ-2-Diabetes (T2D) darstellen.

Ungeachtet intensiver Untersuchungen gibt es jedoch erhebliche Verwirrung und scheinbar widersprüchliche Daten in Bezug auf die metabolischen Effekte von Melatonin und MTNR1B-Variationen sowie Uneinigkeit darüber, ob Melatonin günstige oder schädliche Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat – ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Melatonin-Agonisten/Antagonisten und den Zeitpunkt ihrer Verabreichung. Wir stellen ein in der Dimension „Zeit“ verankertes Rahmenkonzept vor, mit dem sich widersprüchliche Ergebnisse in der Literatur in Einklang bringen lassen. Wir schlagen vor, den relativen zeitlichen Zusammenhang zwischen erhöhten Melatoninspiegeln und Belastungen des Blutzuckerspiegels zu berücksichtigen, um die Mechanismen und das therapeutische Potenzial von Melatonin als Signalmolekül in Bezug auf gesunde und gestörte Blutzuckerwerte besser verstehen zu können.

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