Das Thema der zirkadianen Rhythmen des Menschen zieht nicht nur die Aufmerksamkeit klinischer Forscher aus verschiedenen Bereichen auf sich, sondern weckt auch ein wachsendes öffentliches Interesse. Das zirkadiane System umfasst die zentrale Uhr, die sich im suprachiasmatischen Kern des Hypothalamus befindet, und die peripheren Uhren in verschiedenen Geweben, die miteinander verbunden sind; gemeinsam koordinieren sie viele tägliche Aktivitäten, darunter Schlaf und Wachsein, körperliche Aktivität, Nahrungsaufnahme, Glukosesensitivität und Herz-Kreislauf-Funktionen. Eine Störung der zirkadianen Regulierung scheint mit Stoffwechselstörungen (insbesondere gestörter Glukosetoleranz) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang zu stehen. Frühere klinische Studien haben gezeigt, dass eine Störung des zirkadianen Systems, insbesondere aufgrund von Schichtarbeit, mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes mellitus verbunden ist. Diese Übersichtsarbeit soll Klinikern, die ihr Wissen über Störungen des zirkadianen Systems in die Diagnose und in Strategien zur Vermeidung von kardio-metabolischen Erkrankungen einbringen wollen, einen allgemeinen Überblick über dieses Thema geben.